Beschreibung
Wie werden Erneuerbare Energien finanziert? Praktiker geben Praxistipps
Erneuerbare Energien (Windkraftanlagen und Solarenergieanlagen) sind nicht nur von hoher Effzienz, sondern auch eine wichtige Säule der Energiewende. Die erfahrenen Referenten wollen in den komplexen Finanzierungsfragen eine Hilfestellung geben und praxisnahe Lösungsvorschläge unterbreiten. Hierbei ist es wichtig ihrem Kreditinstitut ein Höchstmaß an werthaltigen Sicherheiten zu verschaffen. Dabei werden auch die Risiken (bsp. Direktvermarktung) für die Betreiber wie auch von den finanzierenden Banken behandelt. Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter, die sich mit der Hereinnahme, Bewertung, (Revisions-)Prüfung und Verwertung von solchen Kreditsicherheiten befassen sowie an (Syndikus)Anwälte.
10:00 – 17:00 Uhr
Windenergieanlagen und rechtliche Problemschwerpunkte bei sämtlichen Erneuerbaren Energieanlagen
- Allgemeiner Überblick über Projekt-/Finanzierungsabsicherungen, Projektassets u. -standorte, zentrale Projektverträge, Einspeiseerlöse/Stromentgelte
- Praxisgerechter Umgang mit besonderen Konstellationen und Risiken, u. a. Scheinbestandteileigenschaft (einschl. BGH-Urteil vom 07.04.2017 sowie der Fragen zur „Umwandlung“ vom wesentlichen Bestandteil zum Scheinbestandteil), Formulierung der Miet-/Pacht-/Nutzungsverträge, einschl. der Thematik der Regelungen zum Schutz der finanzierenden Banken und der Behandlung des Themas der Widerrufsbelehrungen
- Grundbuchliche Eintragungen und ihre Auswirkungen; Risiken im Fall der Insolvenz des Grundstückeigentümers bzw. in der Zwangsversteigerung des Grundstücks (speziell Probleme einer etwaigen „Ankoppelung“ der beschränkt persönlichen Dienstbarkeit an den Bestand des Nutzungsvertrages, § 57a ZVG, § 111 InsO und deren Lösung)
- Sicherheitenrelevante Neuerungen aus dem EEG 2017?
- Praxistipps zur Verschlankung der komplexen Sicherheitenkonstruktion inkl. Checkliste für die Kreditsicherung
- Handlungsoptionen im „default“ bzw. Insolvenz des Kunden
Besonderheiten bei Solar-/Photovoltaikanlagen
- Erfassen aller relevanten Bestandteile (z. B. Module, Generator, Speicher, Leitungen …)
- Übereignungsfähigkeit vs. Wesentlicher Bestandteil
- Risiken bei einer Zwangsvollstreckung in das Standortgrundstück
- Wie verfährt man mit Nebenanlagen?
- Achtung: Verjährungsproblematik vormerkungsgesicherter Ansprüche
Direktvermarktung aus Bankensicht
- Rechtliche Strukturen der Direktvermarktung im Marktprämienmodell (Vertragsparteien, Leistungsinhalte) und Auswirkungen auf die Projektfinanzierung
- Direktvermarktung und Vergütung: Risiken (z. B. Bonität des Direktvermarkters), Zahlungsweg, Zahlungssicherheit
- Besonderheiten der gemischten Einspeisung
- Risiken bei Sicherungsabtretung der Forderungen gegen Netzbetreiber und Direktvermarkter
Besicherung und gemeinschaftliche Nutzung von Infrastrukturanlagen bei EEG-Anlagen (Onshore)/Stromspeicher
- (Mit-)Nutzungs-/Gestattungsverträge als Grundlage der Grundstücksnutzung für Infrastrukturanlagen (Sonderkündigungsrechte gemäß ZVG und InsO; Nutzungsverträge mit Kommunen („Kontrahierungszwang“)
- Grundstücksnutzung ohne Gestattungsverträge: Enteignung, Durchörterung, Notwege-/Notleitungsrecht, Hammerschlags- und Leiterrecht
- Bestimmung des richtigen Sicherungsmodells auf Grundlage von klassischen Sicherheiten
- Alternativbesicherung durch Erbbaurecht/Nießbrauch/Baulast?
- Funktion und Einbindung von Infrastrukturgesellschaften
- Aufbau und Funktion von Treuhand- und Sicherheitenpoolverträgen bei gemeinsam genutzten Infrastrukturanlagen
- Stromspeicher: Rechtliche Rahmenbedingungen, insb. gemäß dem EEG, Besicherungsansätze aus Bankensicht
Referenten
- Dr. Jörn Michaelsen, Syndikusrechtsanwalt Abteilung Recht & Steuern, HSH Nordbank AG
- Dr. Bernd Peters, Direktor Contract Management, Commerzbank AG
- Thomas Waechter, Rechtsanwalt Bereich Recht und Vorstandsstab Fachbereich Recht Firmenkunden/Infrastrukt, Deutsche Kreditbank AG
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