Beschreibung
Immobiliensicherheiten als bedeutendste Sicherheitenart – rd. 90 %-Anteil am Sicherheitenportfolio eines Kreditinstituts
Die Bundesbank sieht aktuell noch keine akuten Gefahren für die Finanzstabilität des Wohnimmobilienmarktes, allerdings rücken Immobilienkredite durch die anhaltend dynamische Entwicklung verstärkt in den Fokus der Aufsicht. In der anhaltenden Niedrigzinsphase ist eine zunehmende Immobilienmarktabhängigkeit der Geschäftsmodelle zu beobachten, was von der Aufsicht unter dem SREP auch entsprechend analysiert wird. Bei Klassifizierung von Immobilienrisiken als eine wesentliche Risikoart kann dies ggf. zu Kapitalaufschlägen führen. Umso wichtiger ist es, dass ein Institut seine Kreditvergabepraxis für Immobilienkredite sehr sorgfältig beobachtet, eine adäquate Risikofrüherkennung und ein aussagekräftiges Frühwarn-Reporting vorhält, um später bei internen/externen Prüfungen (u. a. Wertermittlung/-überwachung) nicht böse überrascht zu werden.
Prüfung von Immobilienkrediten • Prüffelder • Sicherheiten(-bewertungsprozesse)
- Aktuelle Erkenntnisse der Bundesbank aus intensivem Monitoring des deutschen Wohnimmobilienmarktes
- Überblick über prüfungsrelevante bankaufsichtliche Vorgaben im Bereich der Immobilienkredite
- Aktuelle institutsübergreifende aufsichtsrechtliche Prüfungskampagne zu Immobilienfinanzierungen und Kreditvergabestandards – Im Prüfungsfokus: Wohn-und Gewerbeimmobilien, aber auch Entwicklungen von Eigeninvestitionen in Immobilien
- Neue aufsichtsrechtliche Vorgaben aus EBA-Richtlinienentwurf (EBA/CP/2019/04): u. a. Gutachterrotation, Überwachung nach Beleihungsauslauf und Objektart
- § 44er-Werthaltigkeitsprüfungen („PAAR“-Prüfungen): Bewertung und Überprüfung von Kreditsicherheiten – nachhaltig erzielbare Sicherheitenerlöse bei ausfallgefährdeten Engagements, Plausibilisierung von Verwertungsdaten
- Kreditprozessuale Anknüpfungspunkte: u. a. Verwendung geeigneter Wertermittlungsverfahren, Plausibilisierung von Wertansätzen und Beleihungswerten – Marktschwankungskonzepte als einziges Instrument der Sicherheitenüberprüfung nicht ausreichend
- Frühwarnsystem- und prozessbasierte Prüfungsansätze im Bereich der Sicherheitenbestellung/-bewertung, Sicherheitenüberwachung/-überprüfung und Sicherheitenverwertung
- Problembereiche, Fehlerquellen, Fragestellungen & Feststellungen aus der aktuellen internen/externen Prüferpraxis: u. a. Überprüfung des rechtlichen Bestands/Werthaltigkeit, Berücksichtigung wertbeeinflussender Faktoren, Plausibilisierung von externen Gutachten, Durchführung von Objektbesichtigungen, regelmäßige/anlassbezogene Überprüfung
- Vielfach vernachlässigte Prüffelder: (institutsweite) Sicherheitenstrategie, MaRisk-Konzentrationsrisiken, Prozess-Dokumentation
- Praxisbezogene Handlungsempfehlungen aus Sicht des Prüfers – Prüf-Checklisten
Frühwarnindikatoren • Frühwarn-Reporting • Frühwarnprozess
- Prüfung eines angemessenen Umgangs mit Immobilienrisiken von der Risikoinventur über Risikocontrolling- und Marktfolgeprozesse bis zum Berichtswesen und Stresstesting
- Immobilienrisiko als wesentliche Risikoart: Umsetzung von adäquaten Risikocontrollingprozessen für das Immobilienrisiko – Verknüpfung zum SREP
- Ableitung von Frühwarnindikatoren (Verfügbarkeit, Beschaffenheit) – Integration in das Risikomanagement und interne/externe Risikoberichtswesen
- Integration des Frühwarn-Reportings in einen regelmäßigen durchzuführenden Frühwarnprozess: Intervalle/Toleranzbereiche, Adressatenkreis, Auslösen eines
Warn-/Eskalationssignals - Praxistipps für die Ableitung eines zielgerichteten Maßnahmenkatalogs
Referenten
- Thomas Tränkner, Fachbereich Markt- und Liquiditätsrisiko, Deutsche Kreditbank AG
- Dominik Leichinger, Prüfungsleiter Referat Bankgeschäftliche Prüfungen 2, Deutsche Bundesbank
- Bettina Hermes, Kreditrevision, Sparkasse Essen
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