Beschreibung
Ansatzpunkte für Simulation adverser und Stress-Szenarien (z.B. Brexit) – Auswirkungen auf Risikotragfähigkeit (RTF), Kapital- und Liquiditätsplanung!
Infolge der letzten Finanzkrise und unsicherer Zukunftserwartungen rücken szenariobasierte Stresstests stärker in den Fokus der Aufsicht und Institute. Eine Vielzahl an regulatorischen Neuregelungen – MaRisk, RTF-Leitfaden v. 24.05.2018, EBA-Leitlinien v. 19.07.2018 zur Ausgestaltung interner Stresstest-Programme, EZB-Leitfäden v. 09.11.2018 zum ICAAP/ILAAP – tragen dem Rechnung. Neben regelmäßigen Niedrigzinsumfragen der Bundesbank (NZU) und EU-weiten Bankenstresstests wird 2019 ein LSI-Stresstest durchgeführt. Unter Beachtung der geschärften Anforderungen sind – weg von Verbandsmustern! – institutsindividuelle, adverse und Stress-Szenarien (z.B. Brexit, Italexit, Einfluss einer Zinswende auf Konjunktur- und Immobilienrisiken) sowie deren Auswirkungen auf RTF, Kapital- und Liquiditätsplanung (Gesamtrisikoprofil!) plausibel zu simulieren.
Adverse & Stress-Szenarien im Fokus der Aufsicht: MaRisk • RTF-Leitfaden • EBA-Leitlinien • SREP-Leitfäden • LSI-Stresstests 2019
- Konsequenzen der verschärften MaRisk: Erfassung adverser Entwicklungen bei der Kapital- und Refinanzierungsplanung • Stresstests für das Gesamtbankrisikoprofil zur Identifizierung von Risikokonzentrationen • Anforderungen an erweitertes Stresstest-Reporting
- Konsistenz zwischen adversen Szenarien der neuen normativen Perspektive laut Risikotragfähigkeit(RTF)-Leitfaden und RTF-Stressszenarien nach AT 4.3.3 der MaRisk
- Umsetzung der neuen EBA-Leitlinien zur Ausgestaltung interner Stresstestprogramme (EBA/GL/2018/04) seit 01.01.2019: Zeithorizont für Stressszenarien • verhaltensbezogene-, Zins- und Konzentrationsrisiken • Governance und Dateninfrastruktur (BCBS 239!) • Querverbindungen zu anderen Anforderungen
- Ergänzende SREP-Leitfäden zum ICAAP und ILAAP vom 09.11.2018 – Stresstests zur Sicherstellung einer angemessenen Kapital-und Liquiditätsausstattung unter adversen Bedingungen (Grundsatz 7)
- Erkenntnisse aus LSI-Stresstests: Basis- und adverses Szenario • neuer 3-Jahres-Horizont • schwerer konjunktureller Abschwung
- Niedrigzinsumfrage (NZU) als Ergänzung des LSI-Stresstests: Planung der Ertragslage deutscher Institute für 2019 bis 2023 und sich ergebender Modifikationen für 5 Zinsschock-Szenarien • Ergänzung um qualitative Fragestellungen
- Einsatz von Praktiker-/Expertenschätzungen bei fehlender Datenbasis im kritischen Fokus der Aufsicht
(dazw. 15 min. Kaffeepause; 13:00-14:00 Uhr gemeinsames Mittagessen)
Simulation von plausiblen adversen und Stress-Szenarien zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit(RTF) und Kapitalplanung
- Verständnis des Vorstands über Auswirkungen szenariobasierter Stressereignisse auf das Gesamtbankrisikoprofil sowie auf strategische, kapital- und liquiditätsbezogene Planungsaktivitäten unter Beachtung des ICAAP, ILAAP und der Eigenmittelzielkennziffer (Governance)
- Ableitung institutseigener Stressszenarien im Kontext des neuen RTF-Leitfadens: Welche Stresstests eigen sich für welche Geschäftsmodelle und Risikoprofile zur RTF-Sicherstellung? • Szenarien für einen tieferen Einblick in die Verwundbarkeit wichtiger Ertragskomponenten • Handlungsempfehlungen in Abhängigkeit der (knappen) RTF-Einhaltung (als Frühwarnsystem?)
- Stresstests im Kapitalplanungs-Prozess: Veränderung der Geschäftstätigkeit, strategischen Zielen und des wirtschaftlichen Umfelds im Planszenario • Einsatzmöglichkeiten adverser Szenarien • Analyse von Belastungsszenarien in der Sanierungsplanung – Bewertung der Sanierungsoptionen mithilfe inverser Stresstests
- Entscheidungsorientierte Aufbereitung des (adversen) Stresstest-Reporting vs. vorgegebene Berichtsformulare: Verdichtete oder übersichtliche Reports (z.B. bei Ergänzung risikoübergreifender Stresstestergebnisse)?
- Zusammenspiel von Stresstests der neuen ökonomischen Perspektive mit den adversen Szenarien der neuen normativen Perspektive (Kapitalplanung) – Darstellung der instititutsspezifischen Gefährdungspotentiale “aus einem Guss”
- Effektive Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Stresstest-Ergebnisse
- Validierung der internen Stresstest-Programme: Qualitative Überprüfung eingesetzter Methoden, Datenqualität, Annahmen, Risikofaktoren, etc. • quantitative Überprüfung der Prognosegüte historischer Daten oder Stressperioden – Erfolgsfaktoren für plausiblere Ergebnisse aus Praktiker-/Experteneinschätzungen
(dazw. 15 min. Kaffeepause; ca. 17:00 Uhr Ende des Seminars)
Referenten
- Armin Scharpf, Referatsleiter Bankgeschäftliche Prüfungen 2, Deutsche Bundesbank
- Dr. Daniel Baumgarten, Teamleiter Risikotragfähigkeit und Kapital , Sparkasse KölnBonn
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