Beschreibung
Aufbau risikoorientierter Frühwarnsysteme sowie zeitnahes Erkennen von Risikoverschiebungen und Limitüberschreitungen
Die laufende, dynamische Erfassung und Einschätzung der Risikosituation ist ein wesentlicher Teil des Risikomanagements. Doch keine oder falsche Frühwarnverfahren schränken die Aussagekraft ermittelter Risikoprofile stark ein und bergen die Gefahr von Fehlsteuerungen oder Unterschätzung der Risikosituation. Die Aufsicht rückt daher Methoden zur frühzeitigen Risikoidentifizierung nicht nur durch die MaRisk-Novelle, sondern auch durch verschärfte Vorgaben zur Erfassung, Auswertung und Meldung von Risikodaten in den Fokus von Institutsprüfungen. Oft sind verwendete Frühwarnverfahren nicht mehr zeitgemäß, orientieren sich zu wenig an der Risikostrategie und halten den Anforderungen an eine dynamische Überwachung bei laufenden Änderungen der wesentlichen Risiken sowie Einbeziehung neuer Risikoarten und Effizienzvorgaben nicht mehr stand.
Erweiterte Anforderungen der Aufsicht an die Prüfung und Ausgestaltung von Frühwarnverfahren
- Neue Prüfungsschwerpunkte und Vorgaben an Frühwarnverfahren aus neuen MaRisk-/EBA-Vorgaben (u. a. SREP)
- Funktionsfähigkeit der IR als zentrales Prüffeld bei Risikomanagementprüfungen i. R. v. MaRisk-Prüfungen
- Beurteilung der Angemessenheit der Frühwarnverfahren und -indikatoren i. Z. m. institutsspezifischem Risikoprofil
- Anforderungen an Prozesse und Datenqualität beim Aufbau effizienter und valider Frühwarnverfahren
Gestiegen Anforderungen an die Prüfung von Risikofrühwarnverfahren durch die Interne Revision
- Prüfung der kontinuierlichen Anpassung der Verfahren und Methoden auf der Grundlage gesetzlicher, aufsichtlicher und risikobasierter Entwicklungen
- Revision als zentrale Funktion innerhalb des internen Überwachungssystems durch angemessene Einbettung in die Risikomanagement-Prozesse
- Prüfung von Wesentlichkeitsschwellen und Limiten für Frühwarnmeldungen
- Prüfung der Geeignetheit von Frühwarnindikatoren und Konsistenz mit Vorgaben aus Geschäfts-/Risikostrategie
- Zeitnahe Reaktion auf aktuelle (Risiko-)Entwicklungen und parallele Ad-hoc-Ausrichtung von Prüfungsplanung und Prüffeldern – Neue Vorgaben zu transparenten Frühwarnberichten (u. a. BCBS 328 und PrüfbV)
- Praxisbeispiel: Prüfung des Frühwarnsystems für Adressenausfallrisiken aus dem Kreditgeschäft
Vorgehensweise und Ziele der Risikofrüherkennung
- Ausgestaltung der Methoden und Prozesse für eine (risiko-)angemessene und wirksame Risikofrüherkennung
- Verzahnung von Risikofrüherkennungsverfahren mit der Intensiv- und Problemkreditbetreuung
- Anforderungen an die Parametrisierung z. B. branchen- und engagement-spezifischer Frühwarnfaktoren; Erfordernisse bzgl. Daten, Systemen und Schnittstellen für ein aussagekräftiges Risiko-Reporting
Referenten
- Jan Hendrik Meyer im Hagen, Direktor Interne Revision, Sparkasse Paderborn-Detmold
- Armin Scharpf, Referatsleiter Bankgeschäftliche Prüfungen 2, Deutsche Bundesbank
- Celal Babayigit, Leiter Kreditrevision, Frankfurter Sparkasse
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