Beschreibung
Nutzung von RTF-Spielräumen – Vermeidung künftiger Eigenkapital-Doppelunterlegung von Risiken durch Wechsel auf die neuen Steuerungsperspektiven!
Mit dem aufsichtlichen RTF-Leitfaden wird die Ausgestaltung der Risikotragfähigkeit (RTF) in Form eines Fortführungs- oder Liquidationsansatzes perspektivisch aufgegeben und durch – parallel zu erfüllende – neue Steuerungsperspektiven abgelöst. Demnach stellt der Übergang der etablierten Going Concern-Ansätze auf die neue normative Perspektive die Institute vor Herausforderungen. Neben dem Zusammenspiel zwischen Stresstests und adversen Szenarien der Kapitalplanung gewinnt der Umgang mit Planabweichungen aus Soll-Ist-Vergleich unter Beachtung des individuellen SREP-Zuschlags an Bedeutung. Laut BaFin ist „bis auf weiteres“ die Nutzung der bisherigen Going-Concern-Ansätze gestattet, allerdings hat die Aufsicht deutlich an die Institute appelliert, sich frühzeitig mit den neuen RTF-Ansätzen auseinanderzusetzen. Verlieren Sie also keine Zeit!
Übergang von Going Concern-Ansätzen auf neue normative RTF-Perspektive – Aufwertung der Kapitalplanung • RTF-Stresstests vs. adverse Szenarien • Abschätzung des internen SREP-Zuschlags
- Zielsetzung der neuen normativen RTF-Steuerungsperspektive und ihre Einbindung in den ICAAP
- Normative Perspektive vs. Going Concern-Ansätze „alter Prägung“: Ähnlichkeiten/Unterschiede in Grundannahmen, Methodik und Steuerungswirkung
- Festlegen angemessener Planungsannahmen für mehrjährige Zeiträume – Durchspielen erwarteter Veränderungen der Geschäftstätigkeit, strategischen Ziele und wirtschaftlichen Umfelds im Basis-/Planszenario
- Entwicklung eines Planszenarios auf Grundlage der erwarteten Geschäftsentwicklung sowie angemessener adverser Szenarien zur Darstellung widriger Entwicklungen und gravierender Bedrohungspotenziale
- Erweiterte Anforderungen an unterjährige Aktualisierungen der Planung –Häufige Auslöser und Ursachen
- Einschätzung des perspektivischen SREP-Zuschlags unter Beachtung der eigenen Geschäftsplanung und der regulatorischen Entwicklungstendenzen
- Ableitung sinnvoller Managementpuffer als neuer zusätzlicher Ausdruck des Risikoappetits eines Instituts
- Verbindungen zur Sanierungsplanung der Institute nach SAG/MaSan – Synergien durch den neuen ICAAP?
- Zusammenspiel der beiden neuen RTF-Steuerungsperspektiven – Ableitung sinnvoller Steuerungsimpulse
- Inwieweit kann man „Säule 2“-Risiken in adversen Szenarien der normativen Perspektive berücksichtigen?
- RTF-Stresstests und adverse Szenarien: Unterschiede in der Zielsetzung und angemessenen Ausgestaltung
- Auswirkungen auf Risikostrategie (Risikoappetit) und operative Steuerungsinstrumente
(dazw. 15 min. Kaffeepause; ca. 12:00-13:00 Uhr gemeinsames Mittagessen)
Abbildung der Risikodeckungsmasse, Risiken und Risikoermittlung in der neuen ökonomischen Perspektive – Handlungsfelder in der Gesamtbanksteuerung
- Überleitung bisheriger RTF-Ansätze in normative und ökonomische Perspektive • Grenzen barwertiger und periodischer Berechnung am Beispiel der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs
- Ableitung Risikodeckungspotenzial (RDP): Prüfschema verfügbarer Positionen (§ 340f-Reserven) für Verlustausgleich und Bereinigung des bilanziellen Eigenkapitals um stille Reserven/Lasten • außerbilanzielle Positionen • (Nicht-)Einbezug des laufenden Ergebnisses ins RDP inkl. Vermeidung von Fehlsteuerungsimpulsen durch vernachlässigte Erträge aus Neugeschäft
- Wann sollte die Bank zur Annäherung an ökonomische Perspektive den „Säule 1 Plus“-Ansatz heranziehen?
- Ableitung der Wesentlichkeitsgrenze in der Risikoinventur – Besondere Aspekte wesentlicher Risiken (u.a. Zins- inkl. Optionsrisiken in Verbindung mit Vertriebsplanung) • Wie wirken sich die identifizierten Risiken auf GuV, Eigenmittel und risikogewichtete Positionsbeträge aus?
- Vom Gesamtbank- zum Strukturlimit: Ganzheitliches Limitsystem zur Vermeidung von Risikokonzentrationen
- Vorgaben für Risikomessverfahren: 99,9% vs. 99% Konfidenzniveau • Orientierung der Schätzmethoden am Säule 1-Modell? • Haltedauer und Limitsystem für Marktrisikopositionen • Durchschau auf wesentliche Risikopositionen in Fonds • Limitierung der Marktpreisrisiken bis auf Fondsebene? • ausgefallene Positionen und Eventualverbindlichkeiten • Einsatz von Diversifikationseffekten
- Stresstests zur Kompensation von Modellschwächen: Analyse der in der Risikomessung nicht (hinreichend) abgebildeten Ereignisse • Auswirkung von Risiken jenseits der Verlustverteilung des Konfidenzniveaus
- Praxistipps für Wechselwirkungen mit dem SREP und zur Implementierung des neuen RTF-Konzepts
(15:00-15:15 Uhr Kaffeepause)
Überwachung des RTF-Prozesses unter Beachtung der MaRisk, des neuen RTF- und ICAAP-Leitfadens – Neue Steuerungsperspektiven • Einfluss auf SREP-Zuschlag • Umgang mit „Annex“-Instituten
- Beurteilung des internen Prozesses zur Risikotragfähigkeit(RTF)-Ermittlung (ICAAP) nach § 25a KWG, AT 4.1 MaRisk, neuem RTF- und ICAAP-Leitfaden unter Bewahrung der Methodenfreiheit und Säule 2
- ICAAP als Basis für Berechnung zusätzlicher Eigenmittel (EM)-Anforderungen und Angemessenheit der Eigenkapital (EK)-Ausstattung im SREP sowie für die Höhe des festzusetzenden SREP-Kapitalzuschlags
- Künftig kumulative Erfüllung der normativen (als erweiterte Kapitalplanung) und ökonomischen (von der Rechnungslegung losgelösten RTF-) Steuerungsperspektive
- Aufwertung der Kapitalplanung: Anerkennung regulatorischer EM und weiterer EK-Bestandteile als Risikodeckungspotenzial (RDP) (§ 340f HGB-Reserven!) zur Abdeckung von Mindest-EK- und Kapitalpuffervorgaben (inkl. Eigenmittelzielkennziffer!) • Einordnung von Planergebnissen künftiger Perioden
- Konsistenz von adversen Szenarien aus Kapitalplanung und Stresstests aus AT 4.3.3 MaRisk – Vergleich von schwerem konjunkturellen Abschwung und adversem Szenario • Berücksichtigung von Risiken aus ökonomischer Perspektive – Widerspiegeln „widrige Entwicklungen“
- Anforderung an Risikodeckungspotenziale in Abhängigkeit der RTF-Perspektive – Orientierung an Säule 1?
- Erwartungen an die Risikoinventur (Wesentlichkeitseinstufung bisher vernachlässigter Risiken) und Risikoquantifizierung (u.a. Festlegung angemessener Annahmen, Sicherstellung der Datenqualität/-konsistenz)
- Konsequenzen für „Annex“-Institute in der Übergangszeit – Schlechtere qualitative SREP-Beurteilung des Risikomanagement in Verbindung mit erhöhten Kapitalpuffern/-zuschlägen?
(ca. 17:00 Uhr Ende des Seminars)
Referenten
- Dominik Leichinger, Prüfungsleiter Referat Bankgeschäftliche Prüfungen 2, Deutsche Bundesbank
- Michael Hopp, Referent Finanzen, Volksbank Mittelhessen eG
- Christian Schnabel, Vorstandsvertreter, Bereichsdirektor Unternehmensentwicklung, Sparkasse Hildesheim Goslar Peine
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